Wie kann ein öffentlich gefördertes Kunstprojekt unternehmerisch gedacht und umgesetzt werden? Wie gewinnt man für ein finanziertes experimentelles Musiktheaterstück Publikum? Mathis Nitschke über den wirtschaftlichen Erfolg seiner Mixed-Reaity-Techno-Oper MAYA .
So wie das Wasser unaufhörlich die Isar hinunterfließt – mal wenig, mal viel – geht das Leben halt so seinen Gang. Momente verbinden sich mit der Isar, jeder erneute Spaziergang bringt Vergangenes in Erinnerung. Diesen Prozess möchte das Projekt "Vergehen" auf poetische Weise erfahrbar machen. Ein Gespräch mit dem Komponisten Mathis Nitschke.
Doublespace. Doppelraum. Zwei Seiten einer Medaille. Das Hier und Jetzt. Der Space, der Raum, das Unerwartete, die Zukunft, das, woran wir noch nicht glauben. Können. Wollen. Verhext unsere Ahnungslosigkeit aus Unwissenheit.
Das klassische Konzert braucht Veränderung, weil es ein neues Publikum braucht. So viel ist klar. Unklar ist, welche Wege und Möglichkeiten es für Veränderungen gibt.
Es geht nicht um »neue Formen« versus »traditionelle Konzerte«, sondern um möglichst vielfältige Angebote für ein vielfältiger werdendes Publikum mit unterschiedlichen Bedürfnissen.
Welche neuen Perspektiven entstehen in Zeiten der Einschränkung, welche neuen Fragen und Antworten eröffnen sich? Was ist das Politische in der Kunst? Wie schafft man Identifikationsmomente in der Neuen Musik? Wie gehen wir mit Distanz und Nähe insbesondere in der digitalen Kunstproduktion um? Ein Interview mit den Komponist:innen Irini Amargianaki und Johannes Boris Borowski im Rahmen des "Festival of New Music" im Pierre Boulez Saal.
Der Regisseur des modernen Regietheaters hat Aktualisierung und Deutung zum Prinzip seiner Inszenierungen erhoben. Der Kurator tritt als Interpret und künstlerischer Forscher im Ausstellungsbereich auf. Doch in der Musik hat eine Normierung und Ritualisierung des Konzertformats eine Weiterentwicklung seit dem 19. Jahrhundert weitgehend verhindert.
Die ‚Heiligsprechung’ des Werkes im 19. Jahrhunderts im Zuge der philosophischen Ästhetik hat zu einer zunehmenden Distanzierung zwischen Bühnengeschehen und Publikum geführt. Wie lässt sich die daraus gewachsene Selbstreferentialität des Konzerts aufbrechen, um neue Anknüpfungspunkte und Identifikation für ein neues Publikum zu schaffen?
Ob Bach, Beethoven oder Brahms, – sie alle waren zu Lebzeiten zeitgenössische Komponisten, die mit der größten Selbstverständlichkeit von ihren Zeitgenossen aufgeführt, rezipiert und diskutiert wurden. Das, was heute als Klassische Musik bekannt ist, war einst die neuste und populäre Musik.
In Hinblick auf ein zunehmend multi-optionales und erlebnisorientiertes Kultursystem wird die Entscheidung eines potentiellen Konzertbesuchers heute nicht mehr nur zwischen Konzert, Oper oder Theater getroffen: Kino, Club sowie „der Italiener um die Ecke“ konkurrieren mit dem Abendkonzert.