Traumwerk: Eine Betrachtung der Zeit

An der Schnittstelle zwischen einst und jetzt interpretiert die Cembalistin Elina Albach mit ihrem Ensemble CONTINUUM und seinem historischen Instrumentarium aktuelle Stücke von James Dillon, Käptn Peng und Kate Tempest, Rap-Songs und Hip-Hop-Sounds und stellt sie den Werken von Komponisten und Dichtern des Barock gegenüber.

TRAUMWERK spiegelt Vanitas-Motive aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges und der Gegenwart. In einem genre- und epochenübergreifenden Programm erklingen Werke, die sich der Vergänglichkeit alles Irdischen widmen. Frühbarocke Elemente werden den Texten heutiger Großstadtpoeten gegenübergestellt. Mit barockem Instrumentarium nehmen sich Elina Albach und ihr Ensemble CONTINUUM der Musik und Texten von G. A. Pandolfi Mealli, Käpt’n Peng, Kate Tempest u.a. an.

Albrecht Dürer mit seinen Gedanken zu Traumwerken stand Pate für den Titel des spannenden genreübergreifenden Projekts, deren Schöpfer die ästhetischen, epochalen und konventionellen Grenzen zugunsten der Dramaturgie und des musikalischen Narrativs auflösen wollen. In welche Schublade passt  dieses Hörabenteuer, das Musik und Poesie aus dem 17. und 21. Jahrhundert miteinander verbindet? 

Dr. Ingobert Waltenberger
 

Musikalisches Programm

G. A. Pandolfi Mealli, H. I. F. von Biber, S. Sciarrino, Käpt’n Peng, Kate Tempest u.a. an.

Besetzung

Violine, Viola da Gamba, Theorbe, Percussion, Cembalo, Sprecher/in

Bisherige Aufführungen

BR Franken - Lange Nacht der Alten Musik (19.04.2018), PODIUM Esslingen (28.04.2018), Düsseldorf Festival (27.09.2018), Radialsystem Berlin (28.09.18), BR München, Club Milla (15.10.18)

 

Nachgefragt

Welche besonderen gestalterischen Mittel wurden eingesetzt und warum? Welches dramaturgische/szenische Konzept wurde verfolgt?

Das junge, internationale Barockensemble CONTINUUM sucht in seinem TRAUMWERK-Projekt ein musikalisches Erlebnis und ein Konzertnarrativ jenseits klassischer Epochen- und Genregrenzen. Im Kontext heutiger „Memento Mori“-Songtexte wird das Vanitas-Thema höchst aktuell, die Rap- und Hiphop-Songs im Arrangement für das barocke Instrumentarium (Violine, Theorbe, Viola da Gamba, Percussion und Cembalo) wiederum losgelöst von Kategorien der sog. Alten oder Neuen Musik. Die Schauspielerin und Musikerin Clara-Marie Pazzini gestaltet das Programm aktiv in verschiedenen Rollen mit Sprechgesang, Gesang und Rezitation mit. So erzeugt die Dramaturgie des Abends eine intensive Spannungskurve, die nicht aus aneinandergereihten Stücken besteht, sondern übergangslos verschiedenste Musik und Texte verbindet.

Welche Erfahrungen in Bezug auf dieses Projekt könnt Ihr mit anderen teilen? Was war positiv, was war negativ? Was hat funktioniert, was nicht?

Das Projekt ist entstanden aus der gleichnamigen CD-Produktion "Traumwerk", welche aber nur im auditiven Format, nicht als Konzertformat gedacht war. In der Live-Konzertversion mit zeitgenössischen Hiphop Künstlern/Texten zu arbeiten und diese in einer Dramaturgie mit der frühbarocken Musik zu verbinden, ist sehr gut angekommen und hat hervorragend funktioniert.

Was habt Ihr persönlich aus diesem Projekt gelernt?

Die Schnittstellen zwischen historischen Instrumenten und Verstärkung, moderner Percussion etc. lassen sich perfekt miteinander verbinden. Daraus sind weitere Projektideen hervorgegangen.

Welche Parameter haben Euch eingeschränkt, was die größte Herausforderung? Wie seid ihr damit umgegangen?

Die Stücke von Kate Tempest und Käptn Peng auf die barocken Instrumente zu übertragen war die größte Herausforderung - dank der fantastischen Arrangements von Ian Anderson hat das im Endeffekt sehr gut funktioniert.

Traumwerk
 
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