Schlafes Bruder

Ein Konzertabend mit sechs Instrumentalisten und einem Schauspieler nimmt den Zuhörer mit in die Welt von Johann Sebastian Bach, seinen musikalischen Vorfahren, in neue klangliche Welten und in die phantastischen Geschichten aus Robert Schneiders Roman „Schlafes Bruder“.
Akteure und Orte
Künstler
(Instrumentalensemble)
(Künstlerische Leitung, Instrumentalist*in)
(Instrumentalist*in)
Publikum
Raum

Ein Konzertabend mit sechs Instrumentalisten und einem Schauspieler nimmt den Zuhörer mit in die Welt von Johann Sebastian Bach, seinen musikalischen Vorfahren, in neue klangliche Welten und in die phantastischen Geschichten aus Robert Schneiders Roman „Schlafes Bruder“. Die Geschichte des Protagonisten Johannes Elias Alder und dessen musikalischer Wunderbegabung wird mit barocker und zeitgenössischer Musik und gesprochenes Wort erzählt. Ein Abend über die Macht der Musik, Ausgrenzung und Abgründe der Zivilisation, Hochbegabung und Improvisation – die unterschiedlichen Ebenen der Instrumental-, Vokalmusik und Sprache ergeben eine packende Geschichte.

Dient im Buch der Bach-Choral „Komm, O Tod, du Schlafes Bruder“ als titelgebende Inspiration, ist hier der Choral Ausgangspunkt eines inszenierten und besonderen Konzertabends. Das für dieses Projekt mit Traverso, zwei Barockviolinen, Viola da Gamba, Violoncello und Orgel/Cembalo besetzte Ensemble spielt sowohl die barocke Musik als auch die zeitgenössischen Werke auf historischem Instrumentarium. Zusammen mit dem Komponisten Manuel Durão arbeitet das im Rahmen von #bebeethoven (PODIUM Esslingen) geförderte Ensemble CONTINUUM unter der Leitung der Cembalistin Elina Albach an einer zeitgenössischen Umsetzung und einem neuen Prinzip des Generalbasses. Sich auf die Denkweise und die Klangcharakteristika der barocken Instrumente beziehend, entwickeln sie in einem mehrjährigen Prozess ein neues Generallbass-System.

In „Schlafes Bruder“ erklingt nun – teilweise als melodramatische Grundlage für den gesprochenen Text - diese Kompositionsweise, während Bach’sche Orgelwerke, in einer fünfstimmigen Bearbeitung für diese Instrumente, den Hauptanteil der Aufführung ausmachen. Diese zugleich nahe und sehr ferne Musik spiegelt die unerhörte innere Klangwelt des Protagonisten Johannes Elias Alder wieder. Unter Einbeziehung des Raumes, dem Musizieren aus verschiedenen Perspektiven und mit Licht und Tonregie wird ein berührender Konzertabend geschaffen.

Mochte auch der für die Roman-Aura eigentlich unverzichtbare Orgelsound fehlen, gelang hier doch immer wieder die bei der Vogelkonferenz ausgebliebene Verschränkung von Musik und Dichtung.

Kölner Stadt-Anzeiger
 

Musikalisches Programm

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750), Manuel Durao (*1987)

Besetzung

CONTINUUM in einer Besetzung mit Traverso, Violine I/II, Viola da Gamba, Violoncello, Cembalo/Orgel, Rezitation

Bisherige Aufführungen

Radialsystem Berlin (02.04.19), PODIUM Esslingen (05.05.19), Kloster Lehnin (16.08.19), Elbphilharmonie Hamburg, Schleswig-Holstein Musikfestival (17.08.19), Felix-Festival Kölner Philharmonie, (31.08.19), Düsseldorf Festival (25.09.19)

Nachgefragt

Welche Erfahrungen in Bezug auf dieses Projekt könnt Ihr mit anderen teilen? Was war positiv, was war negativ? Was hat funktioniert, was nicht? 

Der Prozess, das barocke System der Generalbassschreibweise auf zeitgenössische Musik und Komposition zu übertragen, war sehr spannend und hat äußerst erfolgreich funktioniert. Die Vermischung der Stile bzw. das Aufheben der Genregrenzen und Unterordnen zu einer gemeinsamen Dramaturgie aus Barocker und Zeitgenössischer Musik, sowie der Texte hat einen geschlossenen Bogen erzeugt.

Was habt Ihr persönlich aus diesem Projekt gelernt? 

Das Experiment des Generalbass 21-Projektes soll fortgeführt und in weiteren CONTINUUM Projekten und Kompositionsaufträgen ausgeführt werden.

Welche Parameter haben Euch eingeschränkt, was die größte Herausforderung? Wie seid ihr damit umgegangen? 

Die Konzertaufstellung des Ensembles, umgeben vom Publikum, steigert die Intensität sowohl für die Besucher, als auch die Musiker. Dieses in allen Räumen mit den entsprechenden Akustiken umzusetzen, trug zum Gelingen des Formates bei.

Projektpartner
Förderer