Wer bin ich? Wo gehöre ich hin? Wo ist mein Haus? "Itinerant" ist eine Geschichte des Wanderns und Beruhigens, des Einpassen und Herausragens. Es spricht von Migranten und Reisenden, von denen, die gegangen sind und von denen, die gekommen sind, von denen, die das Vertrauen der Zugehörigkeit gegen die Freiheit ausgetauscht haben.

"Itinerant" ist eine Geschichte des Wanderns und Beruhigens, des Einpassen und Herausragens. Es spricht von Migranten und Reisenden, von denen, die gegangen sind und von denen, die gekommen sind, von denen, die das Vertrauen der Zugehörigkeit gegen die Freiheit ausgetauscht haben. Es untersucht unseren Identitätssinn und die Art und Weise, wie wir erfahren, wer wir sind, woher wir kommen und wo wir ankommen. Musik, Tanz und Video begegnen sich spielerisch und trennen sich in ihrer Art, die Geschichten der Künstler zu beschreiben: das Gefühl der Fremdheit, die Schuld des Verlassens, die Romantisierung eines neuen Zuhauses, die daraus resultierende Ernüchterung, die Aggression, die aus dem Gefühl entsteht, nicht akzeptiert und missverstanden zu werden, die Trauer das folgt unerbittlich: schließlich eine Akzeptanz der Komplexität der Identität und ein Fest der Vielfalt. Das Stück ist inspiriert von den persönlichen Erfahrungen der Künstler sowie von den Ereignissen, die sich heute in der Welt ereignen. Die Hoffnung der Darsteller ist es, einen Weg nach vorne zu bieten, indem sie sich gegenseitig verstehen und die Vermischung von Kulturen als Bereicherung der Gesellschaft verstehen.

"Itinerant" ist eine multidisziplinäre Performance, die sich mit den Begriffen der kulturellen Identität und Zugehörigkeit auseinandersetzt. Die Autorin nutzt ihre eigene Lebenserfahrung in einer Kultur, die nicht ihre eigene ist, sowie die Erfahrungen ihrer Kollegen und gießt sie in Szenen und Musikstücken ein. Erforscht werden die Themen wie Nationalität und Erbe, die Bedeutung eines Zugehörigkeitsgefühls, die Komplexität der Identität und die gleichzeitige Sehnsucht nach Freiheit und Heimat. Fünf Musiker und zwei Tänzer, Expats / Immigranten aus acht verschiedenen Kulturen, führen Stücke und Situationen auf, die ihre kulturellen Bindungen beschreiben und versuchen, ihre Identität zu verstehen, indem sie sich Geschichten darüber erzählen, wer und was sie sind. Das musikalische Programm basiert sich auf Liedern als stärkstem Kulturträger und reicht von Schubert und Mozart, die das Lebenszentrum der Autorin in Wien darstellen, über Stücke des 20. Jahrhunderts wie das Titelstück von Toru Takemitsu "Itinerant" (eng. Wanderer, Reisende) bis zum traditionellen kroatischen, Mexikanische und katalanische Lieder. Begleitet von einer Videoprojektion, die den Geschichten folgt, stellen die Künstler die Fragen und versuchen sie zu beantworten: Wer bin ich? Wo gehöre ich hin? Wo ist mein Haus?

Musikalisches Programm 

T. Takemitsu (1930-1996): Itinerant für solo Flöte

F. Schubert (1797-1828): Introduktion und Thema „Trockne Blumen“ für Flöte und Klavier

V. Mokranjac(1923-1984): Tänze 1-4 für Klavier

W.A. Mozart (1756-1791): Ah perdona al primo affetto für Flöte, Klarinette, Cello und Gitarre

(arr.) Mex.Trad.: La Llorona für Stimme, Cello und Gitarre

O. Antoli (1986*): Tortussak für Flöte, Klarinette, Cello, Gitarre und Klavier

M. Ravel (1875-1937): Kaddish für Cello und Klavier

Kro. Trad.: Zvizde mi kažu, a capella

M. Murtić (1988*): Mavky für Flöte, Klarinette und Violoncello (arr.)

Besetzung

Nika Bauman, Flöte und künstlerische Leitung

Iva Casián-Lakoš, Cello und Stimme

Ana Marković, Klavier

Tomaž Zevnik, Klarinette

Marko Ferlan, Gitarre und Percussion

Anna Bárbara Bonatto, Tanz

Rino Indiono, Tanz

Toni Mijač, Live Video

Ein wirklich inspirierender Abend! Jeder Künstler porträtiert wunderschön seine einzigartigen und individuellen Talente und ergänzt jedes andere Ensemblemitglied. Ihre Kreation ist sowohl bewegend als auch zum Nachdenken anregend ... eine Performance, die in seinen Gedanken bleibt.

Suzan Opperman, Wiener Staatsballett
 

Bisherige und kommende Aufführungen

Wien, Die Turnhalle, 13.9.2020

München, Hidalgo Festival, 16.&17.9.2020

Credits

Ein Projekt mir Unterstützung von Thyll Stiftung und Stadt Wien

Wer bin ich und wo gehöre ich hin? Das bedeutet sich fünf Musiker*innen und zwei Tänzer* innen, die alle Expats und Migranten*innen sind. In einer multidisziplinären Performance setzten sie sich mit Themen wie kultureller Identität identifizieren. Ihr musikalisches Repertoire gehört dabei von Schubert und Mozart bis hin zu kroologischen, mexikanischen und katalanischen Volksliedern. Ein sehr kraftvoller, emotionaler Abend voller Lebensfreude und Energie.

Kulturflüsterin, Kulturblog
 

Nachgefragt

Welche besonderen gestalterischen Mittel wurden eingesetzt und warum? Welches dramaturgische/szenische Konzept wurde verfolgt?

Itinerant ist eine Geschichte, die aus verschiedenen Szenen besteht. Jede Szene ist auf ein Musikstück eingestellt und untersucht ein Phänomen aus dem Leben von Wanderern: Sehnsucht nach einem Zuhause, Missverständnis, Gemeinschaft finden usw. Alle Darsteller sind für die Dauer der Aufführung auf der Bühne und nehmen alle aktiv daran teil die Choreografie und Schauspielerei sowie das Tanzen und Spielen.

Beschreibt den künstlerischen und kreativen Entstehungsprozess.

Das musikalische Programm, der Rahmen und das Skelett der Geschichte bildeten sich in den Monaten vor den Proben in Nikas Kopf. Die Choreografie und das Schauspiel sowie die Übergänge zwischen den Szenen wurden jedoch in den Proben lebendig, wobei alle Darsteller am kreativen Prozess teilnahmen.

Welche Erfahrungen in Bezug auf dieses Projekt könnt Ihr mit anderen teilen? Was war positiv, was war negativ? Was hat funktioniert, was nicht? 

Alle Darsteller reagierten wunderbar offen auf die Anfragen der Regisseurin, auch wenn sie wirklich aus ihren Komfortzonen herauskommen mussten. Dies weckte am Ende ihre inneren Kinder, so dass es unglaublich lustig wurde, das ganze Stück aufzuführen. Die vielleicht größte Herausforderung bestand darin, sich an die technische Ausstattung anzupassen - das Live-Video folgt fast der gesamten Aufführung und musste an einigen Orten sowohl für den VJ als auch für die Darsteller angepasst werden. Das Wichtigste ist jedoch, flexibel und ruhig zu bleiben, sodass es für das Team kein großes Problem war.

Welche Parameter haben Euch eingeschränkt, was die größte Herausforderung? Wie seid ihr damit umgegangen? 

Ein Ensemble mit Mitgliedern zu sein, die in verschiedenen Ländern leben, ist immer ein Problem, besonders in der Zeit einer Pandemie. Wenn man jedoch genug im Voraus plant und flexibel und optimistisch bleibt, ist diese Logistik nichts für die Begeisterung der Darsteller.

Was habt Ihr persönlich aus diesem Projekt gelernt? 

Folg deiner Inspiration und kreier etwas, das dir vollkommen gefällt. Dann wird es auch dem Publikum gefallen. Auch, liest die Verträge und plan immer mehr Geld für Reisen, als du für notwendig haltest.