The TYGER

Gesang und Tanz, Klang und Bewegung, vereint in einem Ensemble – das öffnet Augen und Ohren für ein ganz neues Empfinden. Dafür wurden die 16 Sänger:innen aus neun Nationen zu einem einzigartigen Ensemble zusammengefügt, das mit der Produktion „The TYGER“ ein Feuerwerk schöner Klänge und starker Emotionen zündet.

Das Vollkommene – die Sehnsucht danach und die Erfahrung der Unmöglichkeit

Diese teils süße, teils quälende Suche nach dem Vollkommenen bringt das internationale Ensemble CHOREOS unter der Leitung von Stephan Lutermann den Zuhörern und Zuschauern mit der Wiederaufnahme der spektakulären Produktion „The TYGER“ erstaunlich nahe und lässt sie fühlbar werden. 

Gesang und Tanz, Klang und Bewegung, vereint in einem Ensemble – das ist nicht nur möglich, sondern es öffnet Augen und Ohren für ein ganz neues, ungewöhnliches Empfinden. Dafür wurden die 16 Sängerinnen und Sänger aus neun Nationen eigens gecastet und zu einem weltweit einzigartigen Ensemble zusammengefügt, das mit der Produktion „The TYGER“  ein Feuerwerk schöner Klänge und starker Emotionen zündet. 

Singen und Bewegung gehören schon seit der Antike zusammen. Dass dies auch mit anspruchsvoller Chormusik möglich ist, das hat CHOREOS bereits 2017 bei der umjubelten Premiere von „The TYGER“ in der Kathedrale des Nachtlebens, dem Berghain in Berlin bewiesen. „Musikalisch facettenreich und zündend musiziert, szenisch bewegend und anrührend gestaltet“ wird das Zusammenspiel von erstklassigem Gesang und ausdrucksstarkem Bewegungsradius bei CHOREOS beschrieben.

In der Inszenierung des Berliner Choreografen Lars Scheibner haben zeitgenössische Vertonungen der berühmten Gedichte „The Tyger“ und „The Lamb“ des britischen Dichters William Blake (1757-1827) ein spannendes Gesicht erhalten. CHOREOS nutzt den Kontrast, der beiden Gedichten innewohnt, um damit auch grundlegende Kontraste des menschlichen Seins zu thematisieren: Stärke und Schwäche, Aggressivität und Verletzlichkeit. 

Ergänzt wird dieser Kosmos durch weitere Kompositionen skandinavischer Komponisten. Die Werke von Sven-David Sandström, Tommy B. Andersson, Emil Raberg u.a. bieten dem Ensemble fantastische Möglichkeiten, die gesamte dynamische und emotionale Bandbreite singend und tanzend darzustellen. So entstehen immer neue Bilder, einprägsam und von archaisch anmutender Kraft.

Stephan Lutermann und Lars Scheibner haben mit „The TYGER“ einen neuen Erlebnisraum für Chormusik geschaffen: eine Verbindung von Gesang, Choreografie und Geschichtenerzählung, wie sie bislang einzigartig ist. 

Selten war ich von einem Konzert so beeindruckt und begeistert – der Weg, Chormusik so lebendig darzustellen, ist phantastisch und ich bin tief bewegt.

Robert Göstl (Dirigent/Deutschland)

Musikalisches Programm

B. Tommy Andersson (*1964): “The Tyger” (Text: William Blake)  für gemischten Chor und Akkordeon  

Sven-David Sandström (*1942): „Songs of Love“, für gemischten Chor a capella

I Let him kiss me

II Until the Daybreak

III Awake o North Wind

IV His left Hand

John Tavener (1944-2013): “The Lamb” (Text: William Blake)

Emil Råberg (*1985): “The Tyger” (Text: William Blake)

Jan Sandström (*1954):  „Vid en strand“, für gemischten Chor und Akkordeon

Sven-David Sandström (*1942):  “To see a world” (Text: William Blake)

B. Tommy Andersson (*1964):  “The Tyger” (Text: William Blake) für gemischten Chor und Akkordeon

Besetzung

Julius Schepansky (Akkordeon)

Lars Scheibner (Choreografie)

Stephan Lutermann (Leitung)

Bisherige und kommende Aufführungen

30.08.2017 Osnabrück

31.08.2017 Berghain/Berlin

01.09.2017 Berghain/Berlin

29.8.2019 Deutsche Tanzkompanie Neustrelitz

30.08.2019 Alando Ballhaus Osnabrück

31.08.2019 Alando Ballhaus Osnabrück

13.09.2019 Christuskirche Hannover (chor.com)

Credits

Ein Projekt mit freundlicher Unterstützung der Felicitas und Werner Egerland Stiftung

Ein wirklich außergewöhnliche Präsentation zeitgenössischer Chormusik. Es hat mich total in Bann geschlagen – wunderbar, so etwas erleben zu dürfen!

Jochen Stankewitz (Dirigent/Deutschland)
 

Nachgefragt

Welche besonderen gestalterischen Mittel wurden eingesetzt und warum? Welches dramaturgische/szenische Konzept wurde verfolgt?

Der ursprünglichen Einheit von Gesang und Tanz nachzuspüren um eine neue Einheit und Ganzheitlichkeit zu entdecken ist unser Impuls - CHOREOS verbindet Bewegung und Gesang im Moment ihres Entstehens. Bewegungsimpulse der Sänger werden nicht unterdrückt, sondern ins Bewusstsein der Sänger geholt, verstärkt, geformt und in szenisch-dynamische, teilweise auch ausdruckstänzerische Bilder überführt. Das führt zu einem neuen Erleben von Musik, Gesang und Choreografie auf beiden Seiten – bei den DarstellerInnen und beim Publikum.

Beschreibt den künstlerischen und kreativen Entstehungsprozess.

Form und Inhalt der einzelnen Szenen sowie der Gesamtinszenierung entstehen aus der Auseinandersetzung mit der ausgewählten Chorliteratur. Die Größe des szenischen Chores, die Verwendung von eventuell begleitenden Instrumenten, die Abfolge der darzustellenden Chorwerke sowie Ausstattungs- und Lichtkonzeption werden vor dem Casting und Probenbeginn vom Musikalischen Leiter und vom Choreografen entwickelt. Mit Probenbeginn wird dann in einem von beiden Leitern geführten, aber gemeinsamen kreativen Prozess dieses Grundgerüst bis zum lebenden organischem Ganzen entwickelt. Der Dialog auf Augenhöhe mit den Darstellern ist essenziell. Improvisationen, kreative Übungen, Diskurse zu Inhalt und Form gehören zum Entstehungsprozess dazu.

Welche Erfahrungen in Bezug auf dieses Projekt könnt Ihr mit anderen teilen? Was war positiv, was war negativ? Was hat funktioniert, was nicht?

Positiv: Die Idee den Gesang mit der Bewegung und die Bewegung mit Gesang zu befruchten und beides auf eine neue Erlebnisebene zu bringen ist voll und sehr eindrücklich gelungen. Das Publikum, die DarstellerInnen und auch Veranstalter, Chorleiter und ChoreografInnen erkannten das Neue, Besondere und Außergewöhnliche sehr deutlich an.

Negativ oder schwierig: Das Neue und Außergewöhnliche dieses Formats war schwer zu kommunizieren, bevor es Videomaterial der ersten Aufführung gab.

Welche Parameter haben Euch eingeschränkt, was die größte Herausforderung? Wie seid ihr damit umgegangen? 

Der größte einschränkende Faktor war die Zeit bzw. die Kosten der Probenphase. In zwei Wochen mit täglich 8 Probenstunden haben wir ein einstündiges Programm erarbeitet – für Konzertsänger eine lange – für Opernchorsänger oder Tänzer eine sehr kurze Probenphase. Dadurch konnte ein prozessorientiertes Arbeiten nicht so bedingungslos umgesetzt werden, wie es zum Betreten dieses Neulandes eigentlich angebracht wäre. Wir haben diese Problematik mit den DarstellerInnen kommuniziert und versucht die Intensität des Proben- und Entwicklungsprozesses zu maximieren. Gemeinsames Wohnen und Arbeiten in einer inspirierenden Atmosphäre, eine ausgearbeitete Feedbackkultur und der permanente Dialog und Austausch über die Arbeit haben sich hierbei sehr positiv ausgewirkt.

Was habt Ihr persönlich aus diesem Projekt gelernt? 

Wir wissen jetzt, daß unsere Vision, Gesang und Bewegung auf diese Art zu verbinden, funktioniert und einen künstlerischen Mehrwert hat. Wir haben unsere Methodik ausgearbeitet und verfeinert.