Schubert: The Essential Collection
Welcome to the World of German Lied
Die Erlkings sind ein Schubert-Ensemble jenseits aller Genres: Die vier klassisch ausgebildete Multi-Instrumentalisten rund um Sänger und Gitarrist Bryan Benner haben Lieder des großen kleinen Wieners in ein modernes Englisch übertragen und für ihre ureigene Besetzung arrangiert. Frische Versionen von Klassikern wie der »Forelle« oder dem namensgebenen »Erlkönig«, die auf der Konzertbühne genauso zuhause sind wie in einer verrauchten Kneipe. Die Erlkings sind die einzige Band, der es gelingt, dass Menschen zu Goethe und Schiller tanzen.
Betrachtet man die Einspielungen von Schuberts unglücklich verliebten Müllergesellen, so kann man sich vor der Masse der Interpretationen kaum retten. Doch läuft man bei so viel Wiederholung nicht irgendwann Gefahr, aus Gewohnheit über die grundlegende Genialität der Lieder des österreichischen Komponisten hinwegzuhören? Das wissen die »Erlkings« auf ganz frische, ungekünstelte Weise zu verhindern. Dem aus Florida stammenden Bariton Bryan Benner war es ein Bedürfnis, die Liedtexte in seiner Muttersprache zu rekonstruieren – was ihm auf geistreiche, humorvolle Weise gelingt. Mit Gitarre, Cello, Tuba und Schlagwerk marschiert der Müllergeselle nicht mehr beschwingt-tänzerisch sondern ein wenig lässig dahin; seine spitze Eifersucht leuchtet in ganz neuen Farben. Plötzlich schillern Schuberts Lieder zwischen Klassik, Pop und Folk. Da heißt es die Ohren zu spitzen – um danach vielleicht nochmal bei Fischer-Dieskau und seinen Kollegen vorbeizuhören. Vielleicht klingen die nun völlig anders.
Musikprogramm
Diverse Lieder von Franz Schubert z.B.:
1. Der Musensohn, D.764
2. Auf dem Wasser zu singen, D.774
3. Erlkönig, D.328
4. Die Forelle, D.550
5. Erster Verlust, D.226
6. Der Jüngling am Bache II, D.192
7. Der König in Thule, D.367
8. Heidenröslein, D.257
9. Drang in die Ferne, D.770
10. Der Wanderer an den Mond, D.870
11. Sei mir gegrüßt, D.741
12. Seligkeit, D.433
13. Totengräbers Heimweh, D.842
14. Nachtviolen, D.752
15. Fischerweise, D.881
Die Behutsamkeit mit der die Musiker hier agieren, entlockt den Kunstliedern eine berührende Intimität und Nähe zum Original, so dass selbst jene, die noch nie ein Schubert-Lied gehört haben, von der Musik fasziniert sind.
Nachgefragt
Welche besonderen gestalterischen Mittel wurden eingesetzt und warum? Welches dramaturgische/szenische Konzept wurde verfolgt?
Die Schönheit der alten Liedkunst soll in das 21. Jahrhundert übersetzt werden mit den musikalischen Stilmitteln unserer Zeit. Song = Lied
Welche Erfahrungen in Bezug auf dieses Projekt könnt Ihr mit anderen teilen? Was war positiv, was war negativ? Was hat funktioniert, was nicht?
The Erlkings lösen bei jeder Altersgruppe und Bildungsstand Begeisterung aus. Einerseits weil es so klingt, was man heute kennt. Andererseits weil es genau das vermittelt, was diese 200 Jahre alten Lieder vermitteln. Hardcore-Liedliebhaber á la Wigmore Hall oder Schubertiade sind genauso begeistert wie Jugendliche, die noch nie etwas von Schubert gehört haben.
Welche Parameter haben Euch eingeschränkt, was die größte Herausforderung? Wie seid ihr damit umgegangen?
Viel Skeptik am Anfang, wenn man die Lieder im Erlkings-Style noch nicht gehört hat. Wir haben angefangen 'klassisch geschulten' Leuten und Veranstaltern, denen wir davon erzählten zu schockieren, indem wir gesagt haben:" Wir spielen Schubert als Band und auf Englisch." Damit haben sie sofort verstanden, dass wir ihre Ängste verstehen und konnten direkt über die Materie reden und nicht, wieso wir das machen. Klappte sogar bei Helmut Lachemann ganz gut. :-)
Was habt Ihr persönlich aus diesem Projekt gelernt?
Mach dein Ding. Mach es gut.
Bisherige und kommende Veranstaltungen
Rheingau Festival, 17.-18.7.2020
Deggendorf, Bayrischer Rundfunk, 12.6.2020
Oranjewoud Festival, 31.5.2020
Ludwigshafen, BASF, 18.-19.10.2019
Wien, MuTh, 23.9.2019
München, Schloss Nymphenburg Hubertussaal, 14.7.2019
Schloss Elmau, 26.6.2019
Ludwigsburger Schlossfestspiele, 6.6.2019
Köln, WDR Funkhaus, 3.4.2019
Schaffhausen, Theater, 4.1.2019
Schleswig Holstein Festival, 2.-4.8.2018
London, Wigmore Hall, 25.5.2018
Wien, Konzerthaus Wien, 18.5.2018
Heidelberger Frühling, 7.4.2017
Berlin, Konzerthaus Berlin, 20.11.2016
Credits
The Erlkings
Bryan Benner, Gesang und Gitarre
Ivan Turkalj, Violoncello
Simon Teurezbacher, Tuba
Thomas Toppler, Perkussion und Vibraphon
Mit größtmöglicher Unterstützung durch Crowdfunding finanziert!