LOVESONGS

LOVESONGS ist ein Liederabend im inszenierten Bühnenraum mit Musik von Dowland bis Björk. Im Zusammenspiel dokumentarischer und assoziativer Video- und Ton-Einspielungen wird in diesem imaginären Liederzyklus ein kontrast- und perspektivenreiches Tableau der Liebe gezeichnet und besungen.

Schon immer werden Komponisten von der Liebe beflügelt, besingen romantische und heimliche Gefühle, das Sehnen aus der Ferne und die Eifersucht. LOVESONGS ist ein Liederabend im inszenierten Bühnenraum zum Thema Liebe, mit Musik von Dowland über Schubert, Mendelssohn und Wolf bis hin zu den Beatles, Cole Porter und Björk. Die Lyrik des Mittelalters steht der Lyrik der Romantik oder der von Heute gegenüber, Mozart einem McCartney, Björk einem Brahms... In diesem quasi imaginären Liederzyklus zeichnen und besingen Valerij Lisac, Elena Harsányi, Konstantin Paganetti und Toni Ming Geiger ein kontrast- und perspektivenreiches Tableau der Liebe. Die Liebes(Kunst)lieder, heute gleichsam bedeutend und allgegenwärtig wie in ihrer Entstehungszeit, stellen die Künstler*innen den nicht weniger eindrucksvollen Werken aus dem Bereich des Folk und Pop gegenüber. Mit einer Mischung aus dokumentarischen und assoziativen Video- und Ton-Einspielungen spannen sie den dramaturgischen Bogen weiter und schließen an unsere heutige multimediale Gegenwart an.

 

Musikalisches Programm

Mit Liebesliedern von: Beatles – Björk – Bonnie “Prince” Billy – Sonny Bono – Johannes Brahms – Bob Crewe & Bob Gaudio – John Dowland – Johnson – Felix Mendelssohn-Bartholdy – W.A. Mozart – Cole Porter – Franz Schubert – Robert Schumann – Hugo Wolf

Besetzung

Elena Harsányi (Sopran)

Konstantin Paganetti (Bariton) 

Toni Ming Geiger (Klavier)

Valerij Lisac (Konzept & Regie)

Bisherige und kommende Aufführungen

Festival für Alte Musik Knechtsteden, 27.09.2020 Rhone-Festival für Liedkunst, April 2021

Credits

LOVESONGS ist eine Produktion des Festivals für Alte Musik Knechsteden 2019. Als Gewinner der Ausschreibung #Liedinnovation des Rhone-Festivals für Liedkunst wird es 2021 dort wieder aufgeführt.

Ein erfrischend junges und neues Format zu einem uralten Thema...Die geschickt arrangierte Werkfolge...wirft ein so universelles Licht auf das Thema der Liebe...ohne auch einen Hauch von Patina oder Geniekult.

O-Ton Redaktion
 

Welche besonderen gestalterischen Mittel wurden eingesetzt und warum? Welches dramaturgische/szenische Konzept wurde verfolgt? 

Das klassische Kunstlied in einem experimentellen, durch visuelle Medien erweiterten Konzertabend zu präsentieren, ist unsere Innovation. Die Multimedialität erlaubt uns die gleichzeitige und mehrschichtige Kommunikation mit dem Konzertbesucher und wird dadurch zugleich zur Musikvermittlung. Wir formulieren damit unsere neue Perspektive auf die gängige Kunstlied-Präsentationspraxis. Dieses neue Konzertformat hat das Potenzial, ein breites Publikum anzusprechen und verdeutlicht, welche ununterbrochene Relevanz die Gefühlswelt der (Kunst)Lieder auch in unserer Zeit hat. Als Begleitinstrument kommen sowohl ein moderner Konzertflügel als auch ein historisches Cembalo zum Einsatz. Dass dies nicht im Widerspruch zur historischen Aufführungspraxis stehen muss, sondern vielmehr der experimentelle Umgang mit scheinbar altbekannten Instrumenten ungehörte Klangfarben und Klangwelten eröffnet, zeigt der aus diesem Konzert entstandene Trailer.

Beschreibt den künstlerischen und kreativen Entstehungsprozess.

Das Festival für Alte Musik Knechtsteden wollte unter Projektleitung von Michael Rathmann ein Projekt zum Kunstlied, das Schüler*innen des Gymnasiums, an dem das Konzert stattfand, ebenso anspricht wie das 'klassische' Konzertpublikum. Ausgehend davon hat der Regisseur Valerij Lisac mit den Aufführenden eine musikalische Dramaturgie entwickelt, in der Popsongs und Kunstlied anhand ihrer Texte und Stimmungen ineinandergreifen. Zwischen den Liedern gibt es assoziative Videos und von den Schüler*innen des Gymnasiums geführte Interviews, in denen Menschen aus ihrer Umgebung, u.A. ein Lehrer und ein Priester, ihre persönlichen Geschichten zum Thema Liebe teilen.

Welche Erfahrungen in Bezug auf dieses Projekt könnt Ihr mit anderen teilen? Was war positiv, was war negativ? Was hat funktioniert, was nicht? 

Sehr positiv war, dass das Festival Alte Musik Knechtsteden in Person von Michael Rathmann von Anfang an volle künstlerische Freiheit, Finanzierung und organisatorische Rückendeckung gegeben hat. Diesen Vertrauensvorschuss haben wir selten erlebt. Die größte musikalische Herausforderung war, für die Popsongs einen Tonfall und eine Spielart zu finden, die nicht gekünstelt wirkt und auch auf Cembalo oder Klavier funktioniert. Dies haben wir durch viele gemeinsame Proben und Improvisation erarbeitet. Die Einbeziehung der Schüler*innen des Gymnasiums in den technischen Ablauf des Abends war uns wichtig, um eine Anbindung zu schaffen. Weil die aber keine Profis sind und es viele technische Schwierigkeiten gab, wurden die Proben vor Ort sehr langwierig. Wir hatten dadurch keine vollständige Generalprobe und haben bis zum Einlass des Publikums geprobt. Zum Glück hat im Konzert aber alles ohne größere Unfälle geklappt.

Welche Parameter haben Euch eingeschränkt, was die größte Herausforderung? Wie seid ihr damit umgegangen? 

Die größte Herausforderung war, das Konzert ohne vollständige Generalprobe vorher zu spielen und Schüler*innen als technische Leiter eines komplexen multimedialen Abends zu haben. Wir haben versucht, dramaturgisch und musikalisch im Fluss zu bleiben und Vertrauen zu haben, dass es einigermaßen klappt. Das hat dann auch funktioniert!

Was habt Ihr persönlich aus diesem Projekt gelernt? 

Wir haben gelernt, wie zeitlos die (Liebes-)Geschichten in Kunstliedern und Popsongs sind. Die unterschiedlichen Musikgenres können überraschend nah sein, wenn man Björk und Nirvana mal ernsthaft auf dem Cembalo spielt. Und die Geschichten in Kunstliedern erschließen sich die durch die persönlichen Liebesgeschichten, die als Video eingespielt wurden, ganz unmittelbar.