Koka Nikoladze: Der Daniel Düsentrieb unter den Komponisten

Koka Nikoladzes Beat-Maschines sind kleine, selbstgebaute elektromechanische Musikinstrumente, die programmierbar sind und unterschiedliche rhythmische und melodische Muster und Klänge erzeugen.

Koka Nikoladze ist Komponist und leidenschaftlicher Bastler. Er will Technologie für eine neue Kompositionsform entwickeln.

 

Vielleicht kennt der ein oder andere sie ja noch. Die Spieluhren aus der Kindheit, an denen man drehen musste um einen Ton zu erzeugen. So etwas ähnliches hat er hier auch entworfen. Und zwar eine Beat-Machine, die voll akustisch arbeitet. Der gebürtige Georgier, der heute in Oslo lebt, baut kuriose Beatmaschinen. Erst war es nur ein Hobby, doch Irgendwann postete Koka Nikoladze Videos von seinen selbstgebauten Instrumenten auf Facebook – und sie gingen viral. Nikoladze wird oft als Post-Komponist betrachtet. Dieser Begriff deckt vieles ab, wie traditionelle Komposition, Musikinstrumentenbau, Performance, Installationskunst usw. Er arbeitet mit einer Reihe internationaler Künstler zusammen und hält weltweit Vorträge über Komposition und Computermusik.

 

Koka Nikoladzes Beat Machine | SWEET SPOT

Ins Innere können wir nicht sehen, das Einzige was man erkennen kann ist eine Lampe, die im Beat aufleuchtet. Ausserhalb der Beat Machine werden allerlei Federn zum Schwingen gebracht, gezupft, oder anderweitig bewegt.

Beatmachine No. 5

Wie kleine Maschinen aus dem Labor eines genialen Erfinders in einer Steam-Punk-Geschichte wirken seine Instrumente. Die »Beatmachine No. 2« etwa, erinnert an einen alten hölzernen Guckkasten, wie sie früher auf Jahrmärkten ausgestellt waren. Mit Sprungfedern, seltsamen Röhrchen und Hebeln auf dem Deckel, im Inneren glimmt eine Glühbirne im Takt.

Wenn der georgische Komponist auf der »Beatmachine No. 2« zu spielen beginnt, wird klar, warum die elektromechanische Erfindung diesen Namen trägt. Vier Magnetspulen im Inneren der Kiste treffen auf vier Elemente auf dem Deckel: einen Metallstab, ein Plastikröhrchen, eine Sprungfeder an einem Lötkolbenablageständer und einer Snare-Feder. So erzeugt jedes Teil seinen eigenen Ton. Verstärkt wird der Resonanzkörper – die hölzerne Kiste – durch ein Mikrofon, das Nikoladze neben die Maschine legt.

Wenn man auf das Messingrohr schlägt, dann klingt das wie eine Hi-Hat. Außerdem sieht mein eine Art Holzbecher mit ein paar Metallfedern drin.  Schüttelt man sie, klingt das wie eine Snare Drum. Und dann ist da noch die Kerze. Wenn man dann ein bisschen Butangas darauf srpüht, hört sich das wie eine Kickdrum an.

Koka Nikoladze
Beatmachine No. 2